Die Entwicklung der Flüchtlingszahlen im Landkreis ist – wie im ganzen Land – dramatisch. Angesichts der zunehmenden Krisenherde ist eine Entspannung nicht zu erwarten. Wir wollen unseren humanitären Verpflichtungen nachkommen. Am besten gelingt dies, wenn die Akteure Land, Kommune, Bürgerschaft sowie Wirtschaft und Hilfsorganisationen solidarisch zusammen stehen, um diese große humanitäre Aufgabe zu bewältigen.

Eine vordringliche Aufgabe ist die Integration, also der Einbezug der Flüchtlinge. Dazu hat die Stadt Gerlingen einen Runden Tisch einberufen, zur ersten Sitzung kamen über 60 Bürgerinnen und Bürger! Dies ist ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Es wurden viele Ideen für Unterstützungs- und Betreuungsangebote gesammelt, um den Menschen eine Tür für ihr Leben und die Teilnahme in Gerlingen zu öffnen.

Das Land, das heißt die grün-rote Landesregierung hat ihre Fördermittel erhöht: Die Mittel für die pauschale Erstattung an die Stadt- und Landkreise wurden und werden sukzessive aufgestockt: Im Jahr 2004 lag die Pauschale noch bei 7 800 Euro pro Flüchtling, 2014 liegt sie bei 12 600 Euro und 2016 wird sie bei knapp 14 000 Euro liegen.

Die Unterbringung von Flüchtlingen ist eine weitere Säule – der Gemeinderat beschließt voraussichtlich den Bau weiterer Flüchtlingsunterkünfte. Dies ist grundsätzlich anerkennenswert, aber durch den abgelegenen Standort wird die Integration nicht gefördert – die räumliche Trennung erschwert den persönlichen Kontakt. Es wird daher notwendig sein, für diese sicherlich nicht optimale Lösung, die dem schnellen Handlungsbedarf geschuldet ist, ein Gesamtkonzept für die Betreuung und Begleitung zu entwickeln, um eine für alle Beteiligten gute Integration zu gewährleisten.

Lassen Sie uns gemeinsam eine Erfolgsgeschichte schreiben und die Herausforderungen meistern. In diesem Sinne wünschen wir eine besinnliche Adventszeit und frohe Weihnachten im Kreise Ihrer Familien und Freunde.