Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer setzen aus unterschiedlichen Gründen auf Schotter statt auf Pflanzen. Sie streben damit eine Minimierung der Pflege an, schätzen die Ästhetik, oft fehlt einfach die Zeit oder Menschen sind körperlich nicht mehr in der Lage, sich um einen Garten zu kümmern.
Was viele nicht wissen: Ein Kies- oder Schottergarten ist nicht besonders kostengünstig oder pflegeleicht. Der Kies kann mehrere hundert Euro kosten, Kiesel setzen mit der Zeit Moose an und müssen gereinigt werden und nach circa fünf bis zehn Jahren sollten Folie und Vlies erneuert werden.
Seit 1. August 2020 sind in Baden-Württemberg Schottergärten nun ausdrücklich verboten. Eine entsprechende Änderung des Landesnaturschutzgesetzes beschloss der baden-württembergische Landtag. Auch auf dem Gerlinger Friedhof dürfen Gräber nur bis 50 % mit Schotter bedeckt sein.
Das Verbot von Schottergärten hat viele Gründe. Ohne Pflanzen kann keine Kühlung erfolgen, denn Pflanzen sind wie eine Klimaanlage, sie verdunsten Wasser und kühlen dadurch ihre Umgebung. Das steigert das Wohlbefinden der Menschen. Die Steine in einem Schottergarten können eine Temperatur von 60 Grad erreichen, damit wird das Klima im eigenen Garten und Haus negativ beeinflusst. Besonders ältere und empfindliche Menschen werden dadurch belastet.
Bei starkem Regen steht das Wasser im Schotterbeet, weil es durch den verdichteten Boden nicht abfließen kann. Boden nimmt je nach Art bis zu 200 Liter Niederschlag pro Kubikmeter auf. Dieses Wasser landet nun in Kellern, der übervollen Kanalisation und am Ende verdreckt in Flüssen und Bächen, statt gefiltert im Grundwasser.
Schottergärten bieten keinen Lebensraum für Insekten und Kleintiere. Damit wird das ökologische Gleichgewicht gefährdet. Für Eidechsen genügt ein kleiner Steinhügel an einem sonnigen Platz im Garten.
Es gibt pflegeleichte Alternativen zum Schottergarten wie das Pflanzen von Stauden, Bodendeckern und Solitärgehölz. Wenn sie bei der Pflanzung Sorten wählen, die gut mit der Trockenheit auskommen, erspart dies das häufige Gießen im Sommer. Der Boden kann mit Mulch bedeckt werden. Dieser verhindert das Austrocknen des Bodens und schränkt das Wachstum von Unkraut ein. Jeder bepflanzte Vorgarten in Gerlingen trägt zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Mensch und Tier in Gerlingen bei. Machen Sie mit und lassen die Vorgärten blühen.
Monja Sales Prado