Das Thema TTIP ist noch nicht abgevespert, auch wenn es zur Zeit, v. a.
wegen Themen zu Terror und Flüchtlingen, nicht mehr so häufig in den
Medien erscheint. Die selbtorganisierte Europäische Bürgerinitiative hat
mit ca. 3,6 Millionen Unterschriften erreicht, dass TTIP stockt. Jetzt
möchte die Bundeskanzlerin das Abkommen wieder flottmachen. Helfen soll
dabei Barack Obama.
Auf der Hannover-Messe, der größten Industrie-Messe der Welt, wollen
Kanzlerin und US-Präsident uns TTIP am 24. April 2016 als gut verkaufen.
Freihandel bedeutet einen leichteren Marktzugang für alle oder zumindest
mehrere Partner. Bei TTIP werden nur die Beziehungen zwischen den USA
und der EU gestärkt. Verlieren würde der Handel mit anderen Staaten,
auch den Entwicklungsländern. Gerade dort könnte die Wirtschaft sogar
geschwächt werden. Dies sollten wir gerade hinsichtlich der Frage nach
Fluchtursachen aus diesen Ländern stärker berücksichtigen.
Die von der EU-Kommission vorangetriebene "regulatorische
Zusammenarbeit" bei TTIP gefährdet weiter die Demokratie und die
Gesetzgebung im öffentlichen Interesse. Die privilegierte Rolle von
Konzernlobbyisten und US-Behörden schwächt das demokratisch legitimierte
EU-Parlament und schließt die Öffentlichkeit von wichtigen
Entscheidungen aus. Ein derart konzipierter transatlantischer
Harmonisierungsprozess kann nicht gut für Bürgerinnen und Bürger sein.
Für uns Grüne ist es zentral, dass uns Abkommen nicht behindern, dass
für Umwelt und Verbraucherinnen höhere Standards gelten bzw. beschlossen
werden können und dass Kleine und Mittlere Unternehmen (KMUs) nicht
benachteiligt sind, weil Großkonzerne von einer Paralleljustiz
profitieren. Die extreme Machtkonzentration in einigen Bereichen des
internationalen Handels, zum Beispiel in den Agrar- und
Rohstoffsektoren, führen den Begriff des Freihandels ad absurdum.
DEMO
Merkel und Obama kommen
TTIP und CETA Stoppen
Samstag, 23.04.16 in Hannover
12.00 h Opernplatz
Für einen gerechten Welthandel
- - Wir treten daher für internationale Abkommen ein,
- - die Umwelt-, Sozial-, Daten-und Verbraucherschutzstandards erhöhen statt sie zu senken oder auszuhebeln;
- - Arbeitsstandards wie die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) festschreiben statt sie auszuhöhlen;
- - öffentliche und gemeinnützige Dienstleistungen und Daseinsvorsorge stärken statt sie zu schwächen;
- - kulturelle Vielfalt und öffentliche Bildungsangebote fördern statt sie als Handelshemmnis zu betrachten;
- - bäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft sowie artgerechte Tierhaltung voranbringen statt Gentechnik und industrielle Landwirtschaft zu fördern;
- - die Macht von Konzernen und Finanzmarkt-Akteuren begrenzen statt sie zu vergrößern;
- - global ausgerichtet sind statt die Mehrheit der Menschen auszugrenzen und
- - transparent und offen verhandelt werden statt geheim und in Hinterzimmern.
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