Atomkonzerne tarnen sich als Ökostrom-Anbieter
Die meisten „Ökostrom-Anbieter“ stehen in eigentumsrechtlichen Verbindungen zu den großen vier Atomkonzernen. Vattenfall, E.ON, EnBW und RWE produzieren fast 80 % des Stroms in Deutschland. Durch die Beteiligung an hunderten regionalen Energieversorgern und die Gründung von „grünen“ Tochterunternehmen verstecken sich die Atomkonzerne hinter scheinbar grünen Tarifen. Wer einen solchen Tarif wählt, zahlt sein Geld an Unternehmen, die nach wie vor an gefährlicher Atomkraft festhalten und in den Ausbau von schmutziger Kohleenergie investieren. Echter Ökostrom kommt von Anbietern, die erneuerbare Energien einsetzen – zum Beispiel von Naturstrom, EWS Schönau oder Greenpeace Energy.
Auch die lokalen Stadtwerke haben oftmals einen Ökostrom-Tarif im Angebot und können somit eine gute Alternative sein. Da aber auch Stadtwerke Atomkraftwerksbetreiber sein können und an vielen Stadtwerken die "vier Großen" beteiligt sind, sollte man sich vor dem Wechsel genau informieren.
Ökostrom aus dem Ausland nutzt der Energiewende nichts
Eine andere Strategie von angeblichen Ökostromanbietern: billiger Strom von alten Wasserkraftwerken aus dem Ausland wird als Ökostrom verkauft. Strom aus Wasserkraftwerken ist zwar kein schlechter, aber ein echter Gewinn für die Umwelt entsteht nur, wenn "neuer" Ökostrom konventionell erzeugten Strom vom Markt verdrängt. Das passiert, wenn der Ökostromanbieter in neue umweltschonende Kraftwerke investiert.
Die besten Ökostrom-Anbieter: Naturstrom, EWS & Co.
Es gibt immer noch viele Haushalte, die zwar die Energiewende wollen, aber nicht zu einem Ökostromanbieter gewechselt haben. Wenn diese jetzt wechseln (nachfolgend eine Auswahl), unterstützen sie die Energiewende und sorgen dafür, dass gefährliche Atomkraft und klimaschädliche Kohlenergie bald der Vergangenheit angehören.
Strom der Naturstrom AG wird zu 100% aus Erneuerbaren Energien gewonnen, zum größten Teil aus Wind- und Wasserkraftanlagen in Deutschland. Naturstrom achtet auch darauf, dass keine Atom- und Kohlekonzerne an den Erzeugungsanlagen beteiligt sind und fördert den Bau neuer Öko-Kraftwerke.
Strom der EWS Schönau wird hauptsächlich mit Wasserkraft, aber auch mit Windenergie erzeugt – zu 100 Prozent aus Neuanlagen. Er stammt von unabhängigen Erzeugern, die keine Kapitalbeteiligungen von Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen haben. EWS Schönau investiert konsequent in eigene Neuanlagen und fördert diese mit dem Sonnencentprogramm auch bei Kunden.
Greenpeace Energy wurde gegründet von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Die Genossenschaft liefert sauberen Strom, der ausschließlich aus Wasserkraftwerken und Windenergieanlagen in Österreich und Deutschland stammt. Greenpeace Energy fördert den Bau neuer Ökokraftwerke und setzt sich auch politisch für die Energiewende ein.
Die Bürgerwerke sind der größte Zusammenschluss von Energiegenossenschaften in Deutschland, die gemeinsam die Energiewende voranbringen. In diesem Verbund liefern sie bundesweit Strom aus 100% Erneuerbaren Energien: rund 10% stammen aus Bürgersolar- und Bürgerwindanlagen, 90 % aus deutscher Wasserkraft. Die Bürgerwerke verfolgen das Ziel einer erneuerbaren, regionalen und unabhängigen Energieversorgung in Bürgerhand.