Unter diesem Motto fand am 13. April in der Stuttgarter Liederhalle der Nachhaltigkeitskongress, veranstaltet vom Land Baden-Württemberg statt. Auf Basis der von der UN definierten Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG’s) standen die Themen im Fokus, die Baden-Württemberg bewegen und über die Grenzen hinaus diskutiert werden.
Eröffnet wurde der Kongress von MP Winfried Kretschmann mit klaren Worten: Nachhaltigkeit ist keine Option, sie ist die Aufgabe der Menschheit im 21. Jahrhundert. Es gilt, den Nachhaltigkeitsgedanken fest in der Politik, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft zu verankern und Nachhaltigkeit zum Entscheidungskriteriumzu machen. Nachhaltigkeit bringe Vorteile für die Lebensqualität und müsse auch ökonomisch sein, also Mittel und Kräfte sparsam und wirkungsvoll einsetzen.
Einen Impuls unter dem Titel „Transformation zur Nachhaltigkeit – Weichenstellung bis 2030“ lieferte Prof. Dr. Dirk Messner. Eindringlich warnte er vor einem Erdsystemwandel, wenn wir so weitermachen wie bisher. Die Menschheit ist heute erstmalig in der Lage, das Erdsystem zu verändern, mit irreversiblen Veränderungen für die nächsten 1000 (!) Jahre. Kipp-Punkte hierfür sind, wenn wir weiter das Klima erwärmen ein Wüstenbildungsprozess im Amazonas Regenwald und auch eine Veränderung des Monsun-Systems. Bedingungen zur Lösung, also Wissen, Technologie und Geld sind vorhanden, wir brauchen „nur“ einen echten Willen auf allen Ebenen:
Umbau des Energiesystems, Dekarbonisierung bis 2030, Beschleunigung des Prozesses. Mit einer Haltung, die Spaß macht, können wir eine bessere Zukunft erschaffen, mit Kreativität und Bereitschaft für Veränderung. Jeder kann sich heute diese Frage stellen: Wie konnten wir akzeptieren dass….? und sich überlegen, wie die eigene Antwort in 10, 20 oder 30 Jahren ausfallen wird.
Ein weiterer Impuls kam von Hannes Jaenicke: Der Geldbeutel ist eine scharfe Waffe. Wir Konsumenten treffen täglich 120 Nachhaltigkeitsentscheidungen. Warum kaufen wir Produkte von Konzernen, die nachweislich die Umwelt zerstören? Was ist cool daran, mit einem SUV am Neckartor im Stau zu stehen? Wieviel unnötige Plastikverpackung bringen wir jeden Tag nach Hause? Unverständnis zeigte er für eine der ersten Entscheidungen der Großen Koalition: Die Aussetzung der Klimaziele. Ein verheerendes, unverantwortliches Signal.
Weitere Programmpunkte des Kongresses waren unterschiedlichste Zukunftsforen und Plattformen für Netzwerke und Austausch. Ein gelungener Tag, der Lust macht auf Gestaltung der Zukunft, was im Übrigen auch eine gute Antwort an alle Wutbürger ist. Nachhaltigkeit als Haltung, nicht weil sie billig, sondern weil sie WERTVOLL ist.
Unsere Herausforderungen ökologischer Nachhaltigkeit, eine Standortbestimmung: Wo stehen wir heute? Ein eindringlicher Appell Empathie zu entwickeln, um zu spüren, was unser Lebensstil bewirkt.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=60&v=nk0_ZBxy2j4
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Ulrike Stegmaier