Geboren und aufgewachsen bin ich in Berlin. Es war politisch gesehen eine sehr bewegte Zeit. Berufsbedingt durch meinen Mann sind wir 1970 ins badische Land gezogen und sind dann 1987 über Bosch 5 Jahre nach Madrid gezogen. Es gefiel uns dort sehr gut und war eine Bereicherung. Negativ fiel uns in Madrid gleich das nicht sehr ausgeprägte Umweltbewusstsein auf. Man fing gerade an, leere Batterien einzusammeln. Ebenso fielen uns die vielen Plastiktüten auf, die man im Supermarkt erhielt, sie wurden achtlos weggeworfen und blieben bei Wind an den Zäunen hängen. Auch auf der Autobahn warf man alles bedenkenlos aus dem Fenster.
1993 kamen wir beruflich nach Gerlingen. Dort hatte ich schnell über Brigitta Gommel, Ingrid de la Torre (meine Nachbarin) Kontakt zu den Grünen in Gerlingen. 1994 und auch später erklärte ich mich gern bereit zur Aufstellung auf die Wählerliste der Grünen zur Gemeinderatswahl.
Die Ziele der Grünen deckten sich mit meinen Vorstellungen von dem Erhalt der Umwelt durch ein bewusstes politisches Handeln. So entschlossen wir uns z.B. zusammen mit Ingrid de la Torre unsere Dächer mit Solarthermie auszustatten. Seit 25 Jahren nutzen wir die Energie der Sonne zum Heizen unseres Brauchwassers.
Später war ich dann im Vorstand als Kassiererin tätig. Dieses Amt übergab ich nach einigen Jahren an Renate Hinzel.
Mich freut es sehr, dass die Grünen nicht wie zu meinen Zeiten als Exoten, Fantasten und als Birkenstock Sandalen verschrien sind, sondern Einzug in die reale politische Gesellschaft gehalten haben.
Gleichzeitig engagierte ich mich intensiv in der Flüchtlingspolitik, vor allem als 2015 die große Flüchtlingswelle kam. Dieses Engagement deckte sich auch mit den Grundsätzen der Grünen.
Bei all meinem Engagement habe ich echte Freunde gefunden, vor allem bei den Flüchtlingen.
Politisch bin ich nicht mehr so aktiv, habe aber gespannt die Wahlen im Herbst verfolgt.
Helga Frommholz