Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Kreisverband Saale-Orla, der auch unsere Partnerstadt Gefell umfasst, reisten wir Gerlinger GRÜNEN vom 23. bis 25. August nach Pößneck, um vor Ort den Wahlkampf zur Landtagswahl in Thüringen zu unterstützen.
Gemeinsam mit Karoline Jobst, der Landtagskandidatin des KV Saale-Orla, führten wir Haustürgespräche und unterstützten ihre Kampagne am Wahlkampfstand. Die Begegnungen vor Ort waren herausfordernd und zugleich bereichernd. Schnell wurde deutlich, dass die politische Stimmung stark von Sympathien für die AfD geprägt ist. Aussagen wie „Ihr Grünen seid an allem Schuld“ und das direkte „Ich wähle AfD“ waren keine Seltenheit. Trotz des Gegenwinds, den wir häufig spürten, ließ uns eine kreative Bemerkung schmunzeln: „Grün gibt es nur in meinem Blumenkasten.“ Die vielen Sonnenblumen in den Gärten gaben uns zusätzlich Hoffnung.
Neben diesen Herausforderungen sammelten wir wertvolle Erfahrungen. Besonders eindrücklich war das „heimliche“ Annehmen unserer Flyer, was zeigt, dass Interesse an grüner Politik durchaus besteht – wenn auch, wie erschreckend, oft im Verborgenen. Unsere Gespräche machten deutlich, wie wichtig es ist, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen.
Der Kreisverband Saale-Orla mit seinen etwa 15 Grünen Mitgliedern steht dabei vor besonderen Herausforderungen. Die große Fläche und die geringe Bevölkerungsdichte machen es schwer, als GRÜNE sichtbar zu sein. Zum Vergleich: Der Landkreis Saale-Orla umfasst etwa 1.148 Quadratkilometer mit rund 79.000 Einwohnern, was einer Dichte von 69 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. Im Gegensatz dazu liegt die Dichte im Landkreis Ludwigsburg bei 793 Einwohnern pro Quadratkilometer.
In der Umgebung von Gefell gibt es viele kleine, verstreut liegende Orte, deren Haustüren nur mit großem zeitlichen Aufwand zu erreichen sind. Die 53 Kilometer von Pößneck nach Gefell übernahmen wir schließlich gerne auf unserem Heimweg nach Gerlingen, verteilten dort Flyer und konnten dabei den Festumzug zum 650. Jubiläum von Gefell miterleben.
Die Reise war vielfältig und eindrucksvoll. Durch das Klingeln an den Haustüren haben wir viele interessante Gespräche geführt. Die Zusammenarbeit mit unseren Thüringer Freundinnen und Freunden war bereichernd und bestärkt uns, weiterzumachen. Wir planen bereits, zur Bundestagswahl im September 2025 erneut nach Thüringen zu reisen.
Karin Hauff