Wir Verbraucher*innen können einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Meine Frau und ich haben deshalb im Juni 2021 bei der notwendigen Anschaffung zweier neuer Pkw den Elektroantrieb gewählt. Hybride mit zwei Antrieben waren für uns aus ökologischen Gründen keine Alternative. Unsere Erfahrungen aus 12 Monaten Mobilität angetrieben mit erneuerbarer Energie sind durchweg positiv.
Zum Schutz des Klimas fordern die Grünen ein Verbrenner-Verbot ab 2030, die EU ab 2035 und viele Automobilhersteller haben erklärt, in naher Zukunft keine Verbrenner mehr zu produzieren. Die FDP sieht das anders und fordert mit verschiedenen Argumenten weiterhin Verbrenner zuzulassen. Wir probieren das jetzt schon aus und sind begeistert.
E-Pkw stehen zur Verfügung, Ladeinfrastruktur auch – funktioniert das in der Praxis?
Wichtig ist die richtige Wahl des Fahrzeugs. Wir haben uns für einen Mittelklassewagen (Reichweite ca. 420 km und Ladekapazität bis 120 kW) und einen Kleinwagen (Reichweite ca. 300 km und Ladekapazität bis 50 kW) entschieden. Der Mittelklassewagen ermöglicht komfortables Reisen mit 3-4 Personen, der Kleinwagen ist für Kurz- und Mittelstrecken gut.
Stadt- und Regionalverkehr: in Gerlingen und der Region Stuttgart gibt es genügend öffentliche Ladesäulen, zudem haben wir privat eine geförderte 11 kW-Ladesäule am Abstellplatz installiert. Die Pkw fahren spritzig, sehr ruhig und mit dem E-Kennzeichen spart man sich in vielen Städten die Parkgebühren. Im Winter ist das Fahrzeug beim Start abgetaut und geheizt, im Sommer gekühlt – alles über eine App steuerbar und ein toller Komfort.
Reisen: auch das geht gut. Wir waren z.B. in Oberstdorf, Wien (AT), Graubünden (CH) und Dresden. Entlang der Autobahnen gibt es ausreichend schnelle Ladesäulen. Gelegentliche Pausen für einen frischen Kaffee oder einen Sanitär-Stopp verbindet man einfach mit dem Aufladen des Autos und hält ein freundliches Schwätzchen mit anderen begeisterten E-Mobilisten an der Nachbarladesäule. Im Sommer fahren wir so in die Bretagne (FR). Nach unserer Berechnung sind die Kosten des Betriebs deutlich geringer als mit unseren früheren Verbrennern.
Wir können schon 2022 die Wahl eines E-Autos empfehlen. Vom Bundesverkehrsminister wünschen wir uns den weiteren Ausbau der Schnell-Ladeinfrastruktur 150-300 kW auch auf dem Land. Für Gerlingen wünschen wir uns neben den 14 öffentlichen 22 kW-Ladepunkten die Installation von Schnellladern in der City.
Frank Straile