Im Resümee des Antrages heißt es:

Auch wenn die allgemeinen Berechnungen für eine zukünftige Entwicklung der Bevölkerungsstruktur mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind, an dem Anstieg eines älteren Bevölkerungsanteils und einem damit einhergehenden Anstieg der Pflegebedürftigkeit bei gleichzeitig sinkenden häuslichen Pflegepotenzialen ist nicht zu zweifeln.

Für Gerlingen bedeutet dies, dass in nächster Zukunft ein höherer Bedarf an Pflegeplätzen entstehen wird und Raum dafür kann wohl nur im Bereich des Baugebietes Bruhweg gefunden werden. 

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hält es daher für notwendig, dass ein entsprechender Flächenanteil im Baugebiet Bruhweg für pflegegerechte Wohnformen (voll- und teilstationär in Verbindung mit ambulanten Wohnformen ähnlich wie beim Familienzentrum) mit entsprechenden Betreuungsangeboten sichergestellt und zur Verfügung gestellt wird. Dies sollte bei den weiteren Planungen für das Baugebiet einbezogen und in den Gemeinderatsausschüssen sowie im Gemeinderat diskutiert werden.

Neben den absehbaren Konsequenzen aus der demografischen Entwicklung ist auch noch zu beachten, das sich die Familienstrukturen und Verwandtschaftsnetze alter Menschen in naher Zukunft ändern werden: sie werden deutlich kleiner sein, als dies bei früheren Generationen der Fall war.  Und auch dies bedeutet eine zukünftig stärkere Nachfrage nach professioneller Betreuung und Pflege durch ambulante und stationäre Dienste.

Auf unseren Antrag hin kommt die Verwaltung in der Sitzung des Sozialausschusses am 21. November 2016 in ihrer Antwort zu dem Fazit:

Die Auslastung der bisherigen Wohn- und Pflegeangebote in Gerlingen beträgt nahezu 100%. Sowohl die Bevölkerungsstatistik für Gerlingen als auch der Kreispflegeplan – und somit die zwei Quellen, die sich direkt auf Gerlingen beziehen – deuten auf einen wachsenden Bedarf hin.

Der Sozialausschuss beschließt nach einer intensiven Diskussion, dass auf der Grundlage der Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für das Baugebiet Bruhweg erneut über Bereitstellung von Flächen für das Wohnen von Seniorinnen und Senioren unter dem Fokus von Betreuung und Pflege zu beraten ist.

Unser Antrag vom 5. Juli 2016 hat also dafür gesorgt, dass die zukünftige Wohn- und Betreuungssituation der älteren Menschen auf der Tagesordnung bleibt.

Für die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen

Ulrike Stegmaier

Rolf Schneider