Die durch den Städte- und Landkreistag bis zum Jahr 2020 fortgeschriebenen Bedarfseckwerte für voll- und teilstationäre Pflegeangebote in Baden-Württemberg ergeben einen zusätzlichen Bedarf von knapp 17.000 Pflegeplätzen. Für den Landkreis Ludwigsburg ergibt sich ein Mehrbedarf im Vergleich zu den Bedarfseckwerten für das Jahr 2015 von 20 % bis zum Jahr 2020. Da Gerlingen den höchsten Altersdurchschnitt aller Städte und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg hat, kann davon ausgegangen werden, dass diese Entwicklung auch Konsequenzen für unsere Stadt haben wird. Derzeit gibt es mit dem Breitwiesenhaus nur eine Einrichtung, die voll- und teilstationäre Pflegeplätze in Gerlingen anbietet. Das Breitwiesenhaus verfügt über 144 Plätze im vollstationären Bereich und 20 Tagespflegeplätze.
Wir fragen daher die Stadtverwaltung
1. Wie hoch ist die durchschnittliche Auslastung im vollstationären und teilstationären Bereich im Breitwiesenhaus?
2. Kann davon ausgegangen werden, dass jede Gerlinger Bürgerin und jeder Gerlinger Bürger bei Bedarf einen voll- oder teilstationären Platz im Breitwiesenhaus erhalten kann bzw. wie hoch ist die durchschnittliche Wartezeit für solch einen Pflegeplatz?
3. Wie hoch ist derzeit laut Kreispflegeplan der Bedarf an voll- und teilstationären Pflegeplätzen in Gerlingen und wie wird sich dieser Bedarf bis 2020 entwickeln?
4. Geht die Verwaltung davon aus, dass angesichts der demographischen Entwicklung die derzeit vorhandenen voll- und teilstationären Pflegeplätze in Gerlingen zukünftig ausreichen werden, um den Bedarf abzudecken?
5. Wenn die derzeitigen Pflegeplätze nicht ausreichen sollten: Gibt es Überlegungen, wie der zu erwartende Bedarf gedeckt werden kann, um eine wohnortnahe Versorgung der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten?
6. Sind der Verwaltung Überlegungen des Breitwiesenhauses oder eines anderen Anbieters bekannt, in absehbarer Zeit neue voll- und/oder teilstationäre Pflegeplätze in Gerlingen zu schaffen?
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hessler