Sommerzeit, Urlaubszeit, Zeit sich mal umzuschauen, was andere so tun. Während alte weiße Männer die bestehende Weltordnung verändern und man machtlos zuschauen muss, kann man sich ja Gedanken machen, was man auf lokaler Ebene verändern oder besser machen kann. Bei einem Aufenthalt am Bodensee ist mir in Friedrichshafen ein farbenfroher Pocket Park aufgefallen, der sehr großzügig angelegt war, mit Sitzbänken und Spielplatz.

Dank an den Obst-, Wein- und Gartenbauverein, der solch einen Park mit den Freunden aus Vesoul in Gerlingen angelegt hat und der in jüngster Zeit vom Bauhof erweitert wurde, sodass man auch hier sitzen kann. Das Kiesbett lädt zum Boulespielen ein, was auch die französischen Freunde freuen würde. Die noch in Töpfen gehaltenen Pflanzen sollten in richtigen Beeten einen Platz finden, damit der provisorische Charakter entfällt. Wichtig dabei sind einheimische, ungiftige Pflanzen.
Die Städte und Gemeinden am Bodensee haben sehr viel für den Radverkehr getan. Die Radwege sind sehr gut ausgeschildert und - wo möglich - fern vom Autoverkehr. In Bad Schachen bei Lindau wurde die Hauptstraße kurzerhand zur Fahrradstraße gemacht.

Die zahlreichen Radler, die hier unterwegs waren, waren teils Touristen, aber auch sehr viele Einheimische. Wird also eine fahrradfreundliche Infrastruktur geschaffen, wird sie auch gerne angenommen. Auffallend war die geringe Zahl von Autos, die am Straßenrand parkten, sodass die Ortschaften freundlich und einladend wirkten.
Wenn sich schon auf die Schnelle nicht die Welt retten lässt, so kann man doch vor der eigenen Haustür etwas verändern und Schönes bewirken.
Ewald Bischoff