Dem Bericht über die letzte Sitzung des Gemeinderates war schon zu entnehmen, dass wir der Anschaffung eines Blitzers und einer Stellenerhöhung im Ordnungsdienst der Stadt zugestimmt haben. Unsere Gründe sind folgende:
Die Überwachung des Verkehrs ist eine hoheitliche Aufgabe der kommunalen Ordnungsbehörden. Bisher wurde in Gerlingen die Überwachung des fließenden Straßenverkehrs durch den Landkreis übernommen. Da dieser die Aufgabe in Zukunft nicht mehr übernehmen wird, hat die Verwaltung die Anschaffung eines eigenen Blitzgeräts zur Geschwindigkeitskontrolle vorgeschlagen.
Die Überwachung des fließenden Verkehrs ist dabei keine Maßnahme, um Autofahrerinnen und Autofahrer zu gängeln, sondern sie dient direkt der Sicherheit von uns allen. Ein Beispiel: fährt ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h, beträgt der Bremsweg 9 Meter. Fährt es nur 5 km/h schneller, sind wir schon bei einem Bremsweg von 12,25 Metern. Deshalb ist es wichtig, dass die vorgegebene Geschwindigkeit eingehalten wird, vor allem an besonders neuralgischen Stellen wie entlang der Schulwege, aber auch in den „Tempo 30“-Zonen. Und damit dies geschieht, sind Tempokontrollen wichtig.
Ruhender Verkehr, nicht regelkonform parkend.Die Neueinrichtung einer Stelle ist dabei nicht nur wegen der neu hinzukommenden Aufgabe nötig. Sie bietet zudem die dringend erforderliche Möglichkeit, auch die Überwachung des ruhenden Verkehrs in Gerlingen auszubauen. Leider entsteht in unserer Stadt oft das Gefühl, dass es vollkommen normal und in Ordnung ist, auf Gehwegen, in Kreuzungsbereichen oder sogar auf Zebrastreifen zu parken. Und auch hier gilt: Falschparken ist keine Lappalie, sondern gefährdet unsere Sicherheit. Betroffen sind dabei bei weitem nicht nur Schülerinnen und Schüler und Fußgängerinnen und Fußgänger. Auch die Feuerwehr hat Schwierigkeiten, schnell ihren Einsatzort zu erreichen, weil Kreuzungsbereiche zugeparkt sind? Dass dies wohl häufiger vorkommt, zeigt die Plakatkampagne, mit der die Feuerwehr auf diese Situation aufmerksam macht.
Schließlich noch eine Bemerkung zu dem häufig genannten Vorwurf, dass diese Maßnahme wieder nur die Bürgerinnen und Bürger schröpft. Das ist keineswegs der Fall: Es zahlt nur, wer sich nicht an die Verkehrsregeln hält. Wer anständig fährt und vernünftig parkt, wird auch in Zukunft keinen Strafzettel bekommen.
Angela Neuburger-Schäfer