Verbesserungen für Fahrradfahrer*innen an der Leonberger Straße
Mit der Sanierung der Leonberger Straße hat sich die Situation für Radfahrende deutlich verbessert. Die klarere Wegeführung am Ortseingang, der neue Fahrradstreifen in Richtung Leonberg und die Verengung des Straßenraums auf Höhe der Bushaltestelle, die den Autoverkehr verlangsamt, erhöhen die Sicherheit und Übersicht auf der Leonberger Straße. Wir Grüne begrüßen diese Veränderungen sehr.
Björn Maier
Die Frage nach den Zebrastreifen
Nachdem mit der Einrichtung eines Schutzstreifens auf der Leonberger Straße nun etwas für mehr Schutz von Radfahrenden unternommen wurde, möchten wir auch noch etwas über den Schutz derjenigen schreiben, die zu Fuß unterwegs sind. Sehr häufig werden wir darauf angesprochen, warum es an einigen neuralgischen Stellen auf den offiziellen Schulwegen in der Stadt keine Zebrastreifen gibt. Als Beispiel sei hier die Kreuzung Meterstraße/Urbanstraße oder der Übergang Breitwiesenstraße/Zedernweg genannt. Beide Kreuzungen liegen in „Tempo 30“-Zonen. Zwar hat in diesen Zonen laut Straßenverkehrsordnung, anders als zum Beispiel auf Fahrradstraßen, der motorisierte Verkehr Vorrang. Der Gesetzgeber mahnt jedoch eine besonders aufmerksame und defensive Fahrweise mit ständiger Bremsbereitschaft an, da es Fußgängerinnen und Fußgängern überall gestattet ist, die Fahrbahn zu überqueren.
Was bedeutet dies nun für die oben genannten Kreuzungen? Aus mehreren Gründen sind dort keine Zebrastreifen vorgesehen. Der Hauptgrund ist, dass sie in der Zone 30 für die Überquerung der Straße nicht nötig sind. Auch bestünde an diesen Kreuzungen die Gefahr zu vieler Straßenmarkierungen. Der Kreuzungsbereich würde dadurch unübersichtlich und verwirrend werden. Ein weiteres Problem von Zebrastreifen besteht darin, dass sie Fußgängerinnen und Fußgängern oft eine falsche Sicherheit vorgaukeln. Zwar haben Autofahrende anzuhalten, wenn sich Fußgängerinnen und Fußgänger auf dem Zebrastreifen befinden, oder davor warten und ersichtlich die Fahrbahn überqueren wollen. Aber es gilt auch, dass der Zebrastreifen nicht überraschend betreten werden darf, und kein Vortrittsrecht besteht wenn ein Fahrzeug schon so nahe ist, dass es nicht mehr rechtzeitig anhalten kann. In der letzten Zeit kam es immer wieder (auch in Gerlingen) zu Unfällen auf Zebrastreifen, weil sich beide Seiten nicht angemessen verhalten haben.
Was könnte also für mehr Sicherheit getan werden? Um die Überquerung der Straße zu erleichtern, wäre eine sogenannte „Nase“ denkbar, durch welche die zu überquerende Straßenbreite verringert wird. So eine Nase ist an der Kreuzung Meterstraße/Urbanstraße bereits zu finden. Eine weitere sinnvolle Maßnahme wäre die konsequente Überwachung des vorgeschriebenen Parkverbots im Kreuzungsbereich. Der Gesetzgeber gibt vor, dass fünf Meter vor und hinter einer Kreuzung nicht geparkt werden darf. Diese Freiflächen sollen gewährleisten, dass die Kreuzungen übersichtlich und ungefährlicher sind.
Auch wegen der besseren Überwachung des ruhenden Verkehrs und der Ahndung des Falschparkens begrüßen wir die Schaffung einer neuen Stelle im Ordnungsamt. Außerdem denken wir, dass die im Mobilitätskonzept vorgeschlagenen Parkausweise für Anwohnerinnen und Anwohner einen positiven Beitrag zur Verringerung des Parkdrucks leisten.
Der Straßenverkehr kann freilich nur bis zu einem gewissen Punkt vom Gesetzgeber abgesichert werden. Den größten Beitrag zur Sicherheit können wir alle selber leisten, indem wir uns – egal ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto – rücksichtsvoll und so verhalten, wie wir es uns von den anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern wünschen.
Angela Neuburger-Schäfer