Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung des Ortsverbands von Bündnis 90/Die Grünen zu einem Informationsabend über die Zukunft der Wärmeversorgung. Im Mittelpunkt stand der Vortrag von Anselm Laube, Geschäftsführer der Ludwigsburger Energieagentur, der deutlich machte, dass das bestehende Gasnetz nicht ohne große technische und wirtschaftliche Hürden auf Wasserstoff umgestellt werden kann. Steigende Netzentgelte verstärken diesen Trend. Viele Herausforderungen seien jedoch vor allem „im Kopf“, betonte Laube, denn oft helfe ein genauer Blick auf die Fakten.
Anselm Laube während seines sehr informativen VortragsEin Schwerpunkt des Abends war die Gerlinger Wärmeplanung. Zwei Bereiche stehen im Fokus möglicher Fernwärme: die Kernstadt und Nord-Ost. Laube zeigte Beispiele aus Vaihingen an der Enz und Steinheim, wo vergleichbare Projekte bereits spürbare Fortschritte machen. Mit vorausschauender Planung könne Gerlingen ähnliche Schritte gehen.
Wichtig seien zudem Speicherlösungen, die erneuerbare Wärme flexibel nutzbar machen. Laube unterstrich, dass Wärme – ähnlich wie Wasser – als kommunale Aufgabe verstanden werden müsse. Das ermögliche nicht nur verlässliche Strukturen, sondern fördere lokale Kompetenz und schaffe Arbeitsplätze vor Ort, weil Planung, Umsetzung und Betreuung dauerhaft in der Stadt verankert werden.
Auch aus der lokalen Handwerkspraxis kamen positive Signale: Viele neu installierte Anlagen in Gerlingen sind inzwischen Wärmepumpen – ein Zeichen dafür, dass moderne Lösungen längst angekommen sind.
Der AK Energie der lokalen Agenda 21 Gerlingen will die Impulse des Abends weiterführen. Die klare Botschaft: Die Wärmewende ist machbar, sinnvoll und bietet Gerlingen Chancen, die eigene Energiezukunft aktiv zu gestalten.