Vergangenen Freitag fand der jährliche gemeinsame Ausflug der amtierenden und ehemaligen Stadträtinnen und Stadträte statt. Das erste Ziel war die Bodenseewasserversorgung in Sipplingen am Bodensee. Seit 1960 ist Gerlingen Mitglied des Zweckverbands und erhält sein gesamtes Trinkwasser aus dem Bodensee.
Das Wasser wird dem Bodensee in ungefähr 60 m Tiefe entnommen und auf den Sipplinger Berg gepumpt. Auch wenn dieses Wasser schon Trinkwasserqualität hätte, wird es dort mehrstufig über Filter gereinigt, bevor es über zwei Hauptleitungen an die 183 Mitglieder des Zweckverbands verteilt wird. Von der Entnahme aus dem Bodensee bis zum Wasserhahn in Gerlingen benötigt es ungefähr sieben Tage — und muss dazu kaum zusätzlich gepumpt werden.
Während der Führung war es beeindruckend zu sehen, wieviel Wasser dort jede Minute hinaufgepumpt wird (durchschnittlich 4.500 l/sec) und wieviel Aufwand und Sorgfalt verwendet wird, dass wir qualitativ sehr hochwertiges Trinkwasser bekommen. Es wurde wieder sehr deutlich, wie dankbar wir dafür sein müssen und dass es Aufgabe aller ist, mit dem Trinkwasser sorgsam umzugehen.
Unser Besuch im Wasserwerk wurde abgerundet durch ein Mittagessen im Haldenhof oberhalb von Überlingen, wo das gemeinsame Foto der ehemaligen und amtierenden Stadträtinnen und Stadträte der Grünen entstand.
Ehemalige und amtierende Stadträtinnen und Stadträte von B’90/Die Grünen, v.l. Claudia Trunzer-Seidel, Angela Neuburger-Schäfer, Ewald Bischoff, Joachim Hessler und Ilse Majer-Wehling.Der zweite Programmpunkt des Ausflugs war eine Stadtführung mit integrierter Weinprobe in Meersburg. Dabei konnten wir nicht nur viel von dieser sehr pittoresken Stadt am Bodensee sehen, sondern auch Weine unterschiedlicher Traubensorten testen. Dabei erfuhren wir viel über die Geschichte des Weinbaus in der Region. Besonders der Klimawandel stellt den Weinbau am Bodensee vor große Schwierigkeiten. Uns wurde anschaulich dargelegt, wie mit dem Anbau neuer Traubensorten versucht wird, darauf zu reagieren.
Mein Dank gilt der Stadtverwaltung für die Organisation dieses sehr informativen Ausflugs. Es ist nicht nur immer wieder schön, ehemalige Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats zu treffen und sich auszutauschen, sondern Reisen bildet und „inspiriert“.

So entdeckte ich während der Führung in Meersburg eine von der Stadtgärtnerei im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahrs angelegte „Sandburg für Wildbienen“. Eine Fläche mit stark sandigem Untergrund, bepflanzt mit hitzetoleranten Blühstauden, die als Nahrungspflanzen für Wildbienen dienen. Dies ist eine sehr gelungene Idee, diesen gefährdeten Bienenarten einen Lebensraum zu bieten. Wäre das nicht auch etwas für Gerlingen?
Angela Neuburger-Schäfer