„Kindermund tut Wahrheit kund“ mit dieser Redensart auf meinen Pappkarton hatte ich mich am 1. März 2019 an den Rand der in Stuttgart stattfindenden Klimademonstration von Fridaysforfuture gestellt. Als die vielen Jugendlichen aus dem Demonstrationszug riefen „Leute lasst das Glotzen sein, reiht euch in die Demo ein“ habe ich mich gerne angeschlossen. Frischer Wind und neues Schwung in schier endlose Debatten um den Klimaschutz sind gut und notwendig. Die menschengemachte Klimakrise ist Tatsache und muss das wichtigste politische Thema der 2020er Jahre sein. Heute, am 19. März, muss immer noch mit einem globalen Klimastreik an die Klimakrise erinnert werden. Wir müssen jetzt handeln und konsequenten Klimaschutz betreiben, denn die Auswirkungen des veränderten Klimas betreffen uns alle bereits jetzt. Auch in Gerlingen kennen wir inzwischen trockene, heiße Sommer mit wenig Wasser für Garten und Landwirtschaft oder Starkregenereignisse mit Überflutung von Kellern und Plätzen.
Aber warum beteilige ich mich nun seit 2 Jahren regelmäßig an der Klima-Demo. Bin ich nicht langsam zu alt, um mit den Jugendlichen auf die Straße zu gehen? NEIN, denn dieses Thema begleitet mich bereits seit 30 Jahren und ich werde ungeduldiger, frustrierter und müder. Hatte ich bisher gedacht, Klimaschutz im Kleinen, Privaten reicht und leistet einen guten Beitrag zum Ganzen, stelle ich nun doch fest, NEIN es reicht nicht und es ist keine Privatangelegenheit. Klimaschutz gelingt nur wenn die großen Stellschrauben auf eine gemeinsame Politik für nachhaltigen Klimaschutz eingestellt werden. Es geht um die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und damit die globale Erwärmung auf unter 1.5°C zu begrenzen.
Gemeinschaft bedeutet für mich in diesem Sinne – gemeinsam Demonstrieren und gemeinsam Handeln. Alle zusammen können dabei ein Zeichen setzten: fridaysforfuture, scientistsforfuture, studentsforfuture, parentsforfuture, omasforfuture, teachersforfuture, …, wir und ich. Ich jedenfalls bin den ausdauernden Mahnern für mehr Klimaschutz dankbar und habe wieder Energie und Hoffnung für ein gutes Ende der Klimakrise bekommen. Dafür gehe ich auf die Straße.
Karin Hauff