Anhänger und Gegner von Stuttgart 21 warten gespannt auf das Ergebnis des Stresstests, der nun nicht am 14. Juli, sondern jetzt erst Ende des Monats kommen soll. Die Verschiebung ist richtig, aber erstaunlich: Hatten das Aktionsbündnis und der Landesverkehrsminister doch um mehr Zeit für die Einarbeitung in die komplexe Materie gebeten und sich nur Absagen eingehandelt mit dem Hinweis, der 14.7. sei der ultimative Termin, sonst würden Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe fällig.
Nicht nur erstaunlich, sondern dreist ist, dass der Konzern - wie erst jetzt bekannt gewordene Dokumente belegen - die Parlamente von Stadt, Land, Region und Bund sowie auch die Öffentlichkeit hinsichtlich der Kosten jahrelang falsch informiert hat, um das Projekt Stuttgart 21 zuretten.
Nach einem Bericht der Wochenzeitschrift DER SPIEGEL hat die Bahn jahrelang niedrigere Kosten für Stuttgart 21, als intern berechnet, veröffentlicht. Demnach hätte der Konzern das Mega-Projekt längst stoppen müssen. Der Bericht bestätigt, was schon lange über Stuttgart 21 gesagt wird: Es ist ein Milliardengrab, bei dem massive Kostenexplosionen drohen. Und das Argument der „demokratischen Legitimation“ der Befürworter kann wohl auch nicht mehr aufrechterhalten werden.
imw
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