"Wir ziehen hier in Gemeinderatsfraktionen und als zuständige Wahlkreisabgeordnete an einem Strang", so Rösler und Murschel. Beide Landtagsabgeordneten haben sich beim Regierungspräsidium Stuttgart in Gesprächen und Briefen dafür eingesetzt, die Fakten und Zahlen auf den Tisch zu legen und "höchst wohlwollend" zu prüfen, wie eine Kreisel-Lösung realisiert werden kann. Die Gemeinderatsfraktion der Grünen in Leonberg hat sich nach Angaben ihres Fraktionsvorsitzenden Dr. Bernd Murschel in ihrem Haushaltsentwurf bereits dafür ausgesprochen, 30.000 Euro Eigenbeteiligung der Stadt Leonberg einzubringen. Auch die Gerlinger Gemeinderäte der Grünen werden sich laut Angaben von Ulrike Stegmaier für eine Eigenbeteiligung der Stadt Gerlingen einsetzen.
"Die Stadt Gerlingen wird sich zudem in die Baubegleitung vor Ort einbringen, wie mir der Gerlinger Bürgermeister Georg Brenner bereits versichert hat", ergänzt der aus Gerlingen stammende Rösler.
Folgende sechs Aspekte sind aus der Sicht der grünen Kommunal- und Landespolitiker von Bedeutung und daher beim Regierungspräsidium vorgebracht:
1) Unfallhäufigkeit: Für die angebliche Erhöhung der Unfälle seit Einführung des Kreiselverkehrs bitten wir um konkrete Zahlen
2) Verkehrsfluss: Der Verkehrsfluss in alle Richtungen hat nach Eindruck der Beteiligten und Betroffenen in Gerlingen und Leonberg durch den provisorischen Kreisverkehr profitiert,
3) Wartezeiten: Die langen Wartezeiten an roten Ampeln sehen wir als hinderlich und aus Umweltgründen zu vermeiden an, zumal der Rückstau während des Berufsverkehrs gerade bei einer Ampelanlage sehr lang ist
4) Kosten: Wie hoch liegen die Kosten für einen Kreisel im Vergleich zum Rückbau zu einer Ampelanlage? Wie hoch sind die dauerhaften Unterhaltungskosten an der beiden Varianten?
5) Finanzierung: In Gerlingen und Leonberg gibt es eine gewisse Bereitschaft, sich an einem Kreisverkehr finanziell zu beteiligen. Nach mündlicher Auskunft durch das Regierungspräsidium gegenüber den Grünen steigen die Realisierungschancen für einen Kreisel, wenn sich Gerlingen und Leonberg finanziell beteiligen.
6) Beteiligung: Der Rückbau als Ampelkreuzung wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern in Gerlingen und Leonberg sowie im Gerlinger Gemeinderat nicht nur von den GRÜNEN, sondern parteiübergreifend höchst kritisch bis ablehnend gesehen.
Ein Kreisverkehr erscheint den Grünen im Gerlinger Gemeinderat sowie den Landtagsabgeordneten Rösler und Murschel als eine nachhaltige Lösung:
- sozial: Berücksichtigung der Wünsche der Bürger
- ökonomisch: auf die Dauer vermutlich geringere Instandhaltungs- und Unterhaltungskosten,
- ökologisch: geringere Abgasemissionen und geringere Lärmbelastung
"Für diese Argumentationskette stehen wir", so Stegmaier, Murschel und Rösler und versprechen, sich weiterhin für einen Kreisverkehr einsetzen.