Der 9. Mai ist Europatag und erinnert uns jedes Jahr daran, unser europäisches Engagement zu stärken und unseren Blick auf Europa zu lenken.
„Im Mittelpunkt unserer Politik steht der Mensch in seiner Würde und Freiheit“ ist der erste Satz im neuen Grünen Grundsatzprogramm. Zum Thema EUROPÄISCHE UNION steht dazu: „Es ist zentrale Verantwortung der EU-Mitgliedstaaten, die Gräben in der Europäischen Union nicht durch nationale Egoismen zu vergrößern.“
Gerne werden gerade Sätze bemüht wie: „Bei den Engländern ist die Impfquote viel höher. Die Schulen in Frankreich sind offen und in Österreich kann man schon wieder shoppen.“ Helfen diese Vergleiche? Sollten wir uns nicht vor allem fragen, wie es unseren Freund*innen in Vesoul, Seaham und Tata geht? Wie sieht ihr Alltag aus, was sind ihre Ängste und Nöte? Diese Pandemie fordert unsere Solidarität, unsere Geduld und wird erst zu Ende sein, wenn wir alle immun gegen Covid-19 sind, sei es durch Impfung oder durch überstandene Krankheit. Und bis dahin können wir nur gemeinsam versuchen, diese Pandemie zu bewältigen - in Europa und auf der ganzen Welt.
Solidarisches Handeln ist auch bei der Bewältigung der Klimakrise gefordert. Mit der Verabschiedung des neuen europäischen Klimaschutzgesetzes ist ein erster Meilenstein geschafft. Auch wenn Kompromisse gemacht wurden und die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens vermutlich sehr schwierig ist, hat Europa gemeinsam einen Weg gefunden, Klimaschutz rechtlich verbindlich festzuschreiben.
In vielen Bereichen stehen wir also großen Schwierigkeiten gegenüber. Die Herausforderungen sind global, fordern uns in Europa und die Lösungen dazu müssen letztendlich regional umgesetzt werden. Regionale Umsetzung heißt: Corona-Teststationen für alle Gerlinger Bürger*innen oder auch eine neue Klimaschutzmanagerin. Darüber hinaus sind wir froh, dass sich Gerlingen dem Bündnis Seebrücke „Sicherer Hafen“ angeschlossen hat. Und weil diese Herausforderungen nur gemeinsam gelöst werden können, freuen wir uns ganz besonders wieder auf echte persönliche Begegnungen, Gespräche und Feste mit den Menschen in unseren Partnerstädten. Was können wir an Aktivitäten schon heute planen und vorbereiten, sobald Treffen mit unseren Partnerstädten wieder möglich sind? Wir Grünen sind der Meinung, dass dies auch eine Möglichkeit ist, um den europäischen Gedanken zu stärken und Hoffnung zu geben.
Die Gründungsidee zur Europäischen Union“ Europäisch handeln“ ist seit über 70 Jahren aktuell und sollte immer unser Handeln bestimmen und in unserem Kopf und Herzen sein.
Karin Hauff