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Ausweisung von Waldrefugien im Gerlinger Wald

Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen unterstützt eine Initiative der NABU-Gruppe Gerlingen, deren Vorsitzender Herr Volker Schad in der öffentlichen Sitzung des Forstausschusses am 28. September 2017 eine Präsentation zur Ausweisung von Waldrefugien im Gerlinger Wald gehalten hat. Wir haben daher in einem Schreiben an den Bürgermeister einen Antrag gestellt, geeignete Flächen des Waldes, wie zum Beispiel die Tauschklinge, aus der Nutzung zu nehmen. Als Begründung haben wir angeführt:

Die Bundesregierung und die EU empfehlen 10 % des Waldes aus der Nutzung zu nehmen, um seltenen Tieren, Pilzen und Pflanzen eine Lebensgrundlage zu bieten. Baden-Württemberg und ForstBW setzen dies bereits um. Im Gerlinger Wald sind jedoch nur 2,5 % der Fläche als Waldrefugium ausgewiesen.

Viele Tier- und Pilzarten sind auf alte Bäume angewiesen. Solche Bäume sind jedoch in einem Nutzwald nicht in ausreichender Zahl vorhanden, da hier die Bäume sehr jung
(< 200 Jahre) geerntet werden. In Zeiten, in denen das Artensterben einheimischer Tiere und Pflanzen nicht mehr ignoriert werden kann, wäre die Ausweisung von geschützten Waldrefugien ein wichtiger Schritt, diesem Trend entgegenzusteuern.

Die Einnahmen aus dem Holzeinschlag im Gerlinger Wald decken die Ausgaben für die Forstwirtschaft nicht. Die vorgeschlagenen Flächen sind für den Holzeinschlag und die nachfolgende Neubepflanzung schwer zugänglich, so dass hier möglicherweise Kosten gespart werden könnten.

Die Ausweisung von Waldrefugien wird mit Ökopunkten vergütet. Diese werden benötigt, wenn im Zuge von Baumaßnahmen an anderer Stelle in die Natur eingegriffen werden muss.

Es würde der waldreichsten Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg gut anstehen, wenn sie auf diese Weise auf einem Teil ihrer Gemarkung zum Erhalt der Schöpfung beiträgt.

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